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UTMB Pre-Race-Interview

Rosanna Buchauer: "Es wird wieder hart werden"

von Theresa Aigner Erstellt am 28. August 2023

für Sommermenschen für Outdoor-Begeisterte für Wissenshungrige

Für alle, die sich für Trail- bzw. Ultra-Running interessieren, hat heute eine der spannendsten Wochen des ganzen Jahres begonnen: Der UTMB (Ultra-Trail du Mont-Blanc) mit all seinen Bewerben steht in Chamonix am Programm. Und das heißt: Eine ganze Stadt bzw. Region befindet sich im Ausnahmezustand.

Tausende Läufer und Läuferinnen die an den Bewerben teilnehmen sind ebenso vor Ort, wie zahlreiche Fans von nah und fern, die zum Anfeuern auf der Strecke und im Zielgelände dabei sind. Die deutsche Spitzen-Athletin Rosanna Buchauer wird heuer bereits zum zweiten Mal beim CCC (100 Kilometer, 6.156 Höhenmeter) starten. Dabei handelt es sich um die sogenannte „kleine Schwester“ der „Königinnen-Disziplin“ im Ultra-Bereich: Dem 100 Meilen (170 Kilometer) langen UTMB, der durch drei Länder und einmal um das gesamte Mont Blanc Massiv führt. Wir haben Rosanna zum Beginn der „Renn-Woche“ noch zum kurzen Interview gebeten, in dem sie genauso über ihre Vorbereitung am Wilden Kaiser spricht, wie auch darüber, wie es sich anfühlt mit seinen Idolen an der gleichen Startlinie zu stehen.

Am Freitag, den 1. September, ist es soweit, du startest zum zweiten Mal beim UTMB CCC. Vergangenes Jahr warst du hervorragende Fünfte, was ist diesmal dein Ziel: Den Platz zu verteidigen, deine Zeit zu verbessern oder einfach mal schauen, wie es läuft?
Eine Mischung. Natürlich schauen, dass ich gut durchkomme. Wenn die Bedingungen gut sind, wäre die Zeit zu verbessern ein großes Ziel, weil das Training gut gelaufen ist und da wäre es natürlich cool, wenn man seine eigene Leistung noch mal verbessert. Das hieße unter 12:25:00 zu laufen. Das wäre cool, aber natürlich kann es sein, dass ich aufgrund des Wetters oder sonstiger Einflüsse 10 Minuten langsamer bin, aber trotzdem happy für den Tag.

Welche Bedingungen würden dir denn entgegenkommen? So heiß wie es die vergangenen Wochen in Österreich war, wäre wohl nicht ideal, oder?
Ich komme mit der Hitze ziemlich gut klar, das fände ich gar nicht so schlimm. Kühler und bewölkt wäre natürlich keinesfalls schlecht, Respekt hätte ich am meisten vor so einem langen Regentag.

Start des CCC ist am Freitag um 09.00 Uhr in Courmayeur, das heißt du läufst – im Gegensatz zu jenen, die die 100 Meilen laufen – nur unter Tags.
Ich komme am Abend an, das heißt ich werde nur zum Schluss die Stirnlampe brauchen.

Du hast ja inzwischen auch schon wieder mehr Erfahrung mit längeren Rennen mit starker Konkurrenz, etwa die Heim-WM in Innsbruck wo du ebenfalls den hervorragenden fünften Platz machen konntest. Was bringt dir das?
Fürs Physische bin ich mir gar nicht sicher, wie viel es bringt – aber für den Kopf bringt es sehr viel. Weil bei der WM war es zwar von den Kilometern her weniger, aber dadurch, dass die Strecke sehr technisch war, bin ich von der Zeit her ähnlich lange gelaufen. Und nachdem ich weiß, ich hab das heuer schon einmal gut durchgezogen, gibt mir das ziemliche Stärke, zu wissen, dass das noch mal möglich ist.

Und die WM war ja auch nicht nur „easy“.
Genau, das versuche ich mir jetzt auch noch mal in Erinnerung zu rufen. Wie hart es war und dass ich es da trotzdem ins Ziel geschafft habe. Es wird auch in Chamonix wieder hart werden, das ist einfach so bei 100 Kilometern. Aber dann kann ich mir in Erinnerung rufen: „Bei der WM hast du das Ziel auch noch gesehen, obwohl du es zwischendrin auch nicht mehr geglaubt hast. Noch einmal alles geben!“

Du kennst diesmal auch schon die ganze CCC-Strecke im Rennmodus: Was wird denkst du die Schlüsselpasssage für dich? Wo kannst du deine Stärken am besten ausspielen?
Ich glaube die Schlüsselpassage werden die letzten 30 Kilometer, da hatte ich vergangenes Jahr auch ein bisschen mentale Struggles. Da ist einfach der innere Kampf, ob man das Selbstmitleid oder den Kampfgeist siegen lässt schon sehr präsent. Meine Stärke wird wieder sein, dass ich die ersten 40 bis 50 Kilometer ruhig angehen, vielleicht sogar genießen kann. Besonders für den letzten Anstieg, wo ich letztes Jahr schon etwas gestorben bin, möchte ich Energie mitnehmen.

Du trainierst ja viel am Wilden Kaiser: Was hat die Region als Trainingsregion für ein Rennen wie den CCC bzw. UTMB zu bieten?
Was am Wilden Kaiser der größte Vorteil ist: Man kann sich immer die perfekten Trainingsbedingungen suchen. Gleich steil und alpin starten? Oder doch zuerst gemütlich auf der Forststraße? Ich habe da heuer oft die Kombi genutzt, nachdem das beim CCC auch so sein wird, dass man einige Kilometer bergauf auf der Forststraße laufen muss. Das hab ich dann auch beim Training genutzt: Zuerst die ersten 500 Höhenmeter auf Almwegen hoch, dann ins Wandern mit Stöcken wechseln am steilen Steig - das war für mich eine super Kombi. Ein weiterer, riesiger Vorteil in der Region ist, insbesondere an heißen Tagen: Man kann die Läufe immer so planen, dass man an vielen Hütten und Wasserquellen vorbeikommt, das heißt man muss nicht alles selber mitschleppen oder es ist nicht schlimm, wenn einem Trinken oder Nahrung ausgeht. Das gibt einem schon auch extreme Sicherheit beim Training. Und natürlich gibt es einen netten Abschluss, wenn man auch noch wo fein Einkehren und die Akkus aufladen kann.

Nächstes Jahr dann der klassische UTMB, also die 100 Meilen (170 Kilometer) und 10.000 Höhenmeter?
Diese Woche denke ich da noch nicht drüber nach, weil ich zu sehr in meinem Tunnel für den CCC bin. Aber es schwebt natürlich schon im Raum. In Chamonix losstarten und auch dort wieder ankommen – das sollte man schon einmal gemacht haben, wenn man Ultras läuft. Aber der Respekt ist riesig, weil von der Zeit her ist es einfach doppelt so lange wie der CCC und man läuft etwa auch die ganze Nacht durch.

Der UTMB ist ja viel mehr als nur ein Rennen. Es sind viele verschiedene Bewerbe und eine ganze Woche voller „Action“. Ab wann bist du vor Ort und kannst du den Zirkus dort genießen oder ist das eher eine Zusatzbelastung?
Ich bin jetzt seit dem Wochenende vor Ort und bin insofern fast die ganze Woche vorher dort. Wir, also die Dynafit-Ahtlet*innen, haben dort eine gemeinsame Unterkunft, ein bisschen außerhalb von Chamonix. Da sind welche, die schon am Montag beim TDS (140 Kilometer) starten, dann welche, die am Donnerstag die 50 Kilometer, den OCC laufen, dann am Freitag den CCC so wie ich und welche, die am Samstag auf die 100 Meilen starten. Das wird so eine Mischung aus mal gemeinsam Frühstücken, die anderen anfeuern, die einen bei der Physio nach dem Rennen treffen, die anderen zur Vorbereitung… Und dann hoffentlich am Samstag und Sonntag gemeinsamer Ausklang, darauf freue ich mich schon. Da waren wir im letzten Jahr schon, das gibt mir jetzt auch schon Sicherheit, das ich das schon kenne.

Das heißt, du kannst das Rundherum schon auch genießen?
Ja, total. Das habe ich auch von der WM mitgenommen. Dass das Rundherum zwar auch die Nervosität schürt, aber im positiven Sinne. Bei der WM hat mir das so viel Energie gegeben, den Vertical anzufeuern, weil man so in diesen Mood kommt, selbst laufen zu wollen. Das erhoffe ich mir auch in Chamonix. Es laufen viele Leute, die ich kenne und anfeuern werde - dann kann ich es am Freitag sicher schon nicht mehr erwarten, selbst am Start zu stehen und zu laufen.

Wie du schon erwähnt hast, gibt’s ja jetzt die ganze Woche lang jeden Tag Rennen. Hast du für deines am Freitag die Konkurrenz im Auge bzw. jemand, mit dem/der du gemeinsam laufen möchtest oder denkst du über die anderen gar nicht nach?
Ich weiß schon von den ITRA-Punkten (Punkte der International Trailrunning Association, Anm.), wer wahrscheinlich deutlich vor mir sein wird. Was irgendwie cool ist für mich persönlich: Emelie Forsberg läuft auch und ich verfolge schon lange, was sie macht. Nicht nur beim Laufen, sondern auch ihren gesamten Lebensstil. Ein paar Kilometer hinter ihr oder in Sichtweite zu laufen, wäre schon cool. Und wenn nicht, sehe ich sie vielleicht am Start oder im Ziel. Mit einem seiner Idole an der gleichen Startlinie zu stehen, ist schon sehr toll.

Was können/sollen sich andere Veranstaltungsorte davon abschauen bzw. was würdest du davon auch gerne bei Rennen in Österreich sehen?
Das „Drum Rum“ ist schon cool. Was in Chamonix super funktioniert: Da kann man als Familie zb. abwechselnd ein Eis essen und anfeuern gehen und alle, die in Chamonix arbeiten – sei es eben in der Eisdiele oder beim Bäcker – tragen UTMB-Shirts und sind ebenfalls in diesem „Rennmodus“. Auch wenn man Urlauber*in ist und niemanden kennt, der am Rennen teilnimmt – man spürt es trotzdem überall. Das hat man auch in Innsbruck so toll gespürt bei der WM: Das war schon zwei Wochen vorher so viel Leben in der Stadt und man hat überall gemerkt, dass eine große Sportveranstaltung stattfindet, das war schon sehr cool.

Zum Abschluss muss ich dich auch noch kurz zu einem weniger erfreulichen Thema befragen: Es hat ja durchaus auch Kritik, inkl. Petition, am Veranstalter gegeben, weil der Hauptsponsor nun auch „namensgebend“ ist, "DACIA UTMB". Was denkst du darüber und was löst das bei den teilnehmenden Athlet*innen aus?
Es gibt einen Verein, den Kilian Jornet gestartet hat, die „Pro Trailrunners Association“, die internationale Elite-Läufer*innen verbindet und da bin ich auch Teil davon. Da haben wir das schon auch diskutiert. Ich kann da nur zustimmen, dass ich es problematisch finde, dass man rein über Geld die Marke so stark einbringt, dass sich der Name ändert. Nach meinem Empfinden ist da zu sehr das Finanzielle und nicht so sehr der Bezug zum Sport, der da im Vordergrund steht. Das ist eine Message, die man die nächsten Jahre auf jeden Fall beobachten muss. Ich denke die ganze UTMB World Series muss man beobachten, ob es sich im Sinne des Sports und der Sportler*innen entwickelt. Also man sollte es keinesfalls nur negativ sehen, aber stets kritisch bleiben.

Dann bleibt uns jetzt nur mehr eins zu sagen: Danke fürs Interview – wir wünschen dir ganz gutes Gelingen und drücken dir natürlich vor dem Live-Stream die Daumen!

Wer die Rennwoche und insbesondere Rosanna bei ihrem Rennen verfolgen will, kann das ganz einfach über den Live Stream des UTMB machen. Hier gibt’s alle Infos zum Programm und den Rennen.

Theresa Aigner

Als gelernte Journalistin freut sich die ehemalige Presse-Verantwortliche der Region Wilder Kaiser immer, wenn sie einen Beitrag für unseren Blog gestalten darf. Egal ob Bergsport, Kulinarik, Politik oder Kultur – diese Frau hat zu jedem Thema tausend Fragen und stellt sie schon mal in einer Geschwindigkeit, dass ihren Gesprächspartner*innen hören und sehen vergeht. Nur gut, dass Theresa die vielen Gespräche mit interessanten Menschen aus der Region am liebsten schriftlich dokumentiert – und hier genug Platz zum Teilen hat.

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1 Kommentar(e)

balikiss dave

28.01.2024 - 02:12 Uhr

Der Liebeszauber hat bei mir in den letzten drei Jahren wirklich funktioniert, aber ich war manchmal ein Betrüger. und ich gebe nie auf, meinen Geliebten zurückzubekommen, das ist die E-Mail des Betrügers. olitonitospell@gmail.com.. donespelllove@gmail.com.. oyejokolovespell@gmail.com. monajohos@gmail.com. Ich versuche, meinen Geliebten wieder zu mir zu bringen. Es war gar nicht so einfach, als ich es am meisten brauchte. Ich sage es gerne hier. Wenn Sie Bohnenbetrug als Ausweg für die Lösung Ihres Problems haben, probieren Sie es bitte einfach aus Dieser Liebeszauberer, Dr. Omoogun, hat mir geholfen, meinen Geliebten innerhalb von 24 Stunden zurückzubekommen. Ich nein, du bist schon viel durchgekommen, probiere das mal aus, er ist echt. Hier ist E-Mail. omooguntempleofanswer@gmail.com oder rufen Sie ihn an +2348139012331 Name... Cali Ben... aus den USA

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