Dass der Wilder Kaiser zum Energietanken einlädt, wissen wir. Dabei setzt die Region neben frischer, klarer Bergluft auch auf E-Mobilität. Was E-Autofahrer*innen wissen müssen, wo man tankt, woher der Strom kommt und wie man sonst noch klimafreundlich unterwegs sein kann, erfahrt ihr hier.
Neben den saftig-grünen Almwiesen stehen in der Region Wilder Kaiser generell viele Zeichen auf grün: Strom zum Beispiel wird hier nachhaltig aus Tiroler Wasserkraft erzeugt. Und überhaupt ist das Umweltbewusstsein hier nicht einfach nur ein Schlagwort, sondern der Antrieb für eine energiegeladene Zukunft – und das im besten Sinne des Wortes ...
So wollen wir mit diesem Beitrag zeigen, wie einfach es (mittlerweile) ist, völlig emissionsfrei die Region zu erkunden. Denn auch der Ausbau der Ladestationen und E-Tankstellen vor Ort hat inzwischen gehörig Fahrt aufgenommen, weshalb einer Anreise mit dem E-Auto nichts mehr im Wege steht. Und auch sonst haben wir hier noch ein paar wertvolle Tipps für euch zusammengetragen.
1. Route planen und Kaffee statt Benzin tanken
E-Autobesitzer*innen kennen in der Regel die maximale Reichweite ihres Wagens ziemlich genau. Wer dann auch noch weiß, wie viele Kilometer es vom Ausgangspunkt bis zum angepeilten Ziel sind, kann die (möglicherweise) anfallenden Zwischenstopps wunderbar schon im Vorfeld berechnen (lassen) bzw. die Lademöglichkeiten entlang der Strecke schon vorab ausfindig machen. Und keine Angst, man muss nicht einmal ein*e Mathe-Kaiser*in sein, um klimaneutral an den Wilden Kaiser zu gelangen, denn das World wide Web ist voll mit praktischen Routenplanern und Planungs-Apps.
TIPP #1: Zumeist lassen sich E-Ladestationen auch im autoeigenen Navigationssystem problemlos suchen und direkt ansteuern.
TIPP #2: Neben dem E-Auto freut sich sicher auch der Körper hin und wieder über einen kurzen (koffeinhaltigen) Energie-Kick oder eine „Pipi-ENTladungs“-Pause!
TIPP #3: Auf den Wilden Kaiser führt (zum Glück) keine Autobahn – heißt also auch, dass es hier schon mal ein bisschen bergauf und -ab geht. Somit variiert natürlich auch der Stromverbrauch der Autos: Bergauf braucht’s mehr, bergab lädt es sich dafür schneller wieder auf.
2. Ladekabel(n) und -karten nicht vergessen
Nicht jede E-Ladesäule passt für jedes Aufladekabel. Deshalb im Zweifelsfall lieber eins mehr einpacken. Mehr dazu aber noch im nächsten Absatz: „Welcher Stecker für welche Ladeleistung“...
Und auch Ladekarten (in der E-Automobil-Sprache kurz RFID-Karten genannt) kann man grundsätzlich nicht genug besitzen. Denn - und so fair muss man sein - auch hier passt nicht jede Karte zu jeder Säule und vor allem, sind auch die Kosten nicht überall gleich. Folgender Link hilft Euch, im (österreichischen) „Ladekarten-Salat“ die Übersicht zu bewahren und vergleicht auch gleich die unterschiedlichen Tarife. Als praktisches Extra wird am Ende dieses Berichts auch gezeigt, wie ihr ganz einfach für jede öffentliche Ladestation den günstigsten Anbieter findet!
Hinweis am Rande: Tesla-Charger sind leider exklusiv den eigenen Fahrer*innen vorbehalten.
TIPP #4:Kostenloser Ultraschnelllader am Brenner Wer über den Brenner hierher anreist, kann sein E-Auto dort nicht nur superschnell sondern sogar kostenfrei laden. Denn dort gibt’s eine von drei kostenlosen Schnellladestationen in Tirol, an der gratis mit bis zu 150 kW (über den CCS-Stecker) und mit bis zu 60 kW über den CHAdeMO-Stecker (kompatibel für BD Otomotive, Citroen, Honda, Kia, Mazda, Mitsubishi, Nissan, Peugeot, Subaru, Tesla (mit Adapter) und Toyota) geladen werden kann.
TIPP #5: Registrieren ja oder nein Neben den RFID-Karten oder Smartphone-Apps (für die man sich vorab registrieren muss) funktioniert bei den meisten öffentlichen Ladestationen auch eine direkte Zahlung mittels Kredit-, EC-Karte oder einen anderen Zahlungsprovider wie PayPal (Voraussetzung hierzu ist lediglich ein QR-Code-Reader am Smartphone)
Volle Power: Welcher Stecker für welche Ladeleistung?
Die meisten Ladesäulen hier in der Region bieten eine Ladeleistung von bis zu 22 kW (400 Volt, 32 Ampere) oder 11 kW (400 V, 16 A), die über den Typ 2-Stecker geladen werden. Dieser dreiphasige Stecker ist der gängigste im europäischen Raum und gilt deshalb auch als Standard. Hier kann jedes Mode 3-Ladekabel angeschlossen werden (also sowohl Elektroautos mit Typ 1- als auch Typ 2-Stecker).
Übrigens: Die Mode 3-Kabel an den Ladestationen haben alle den sogenannten Mennekes-Stecker (Typ 2) – dessen modifizierte Version Tesla auch an seinen Superchargern verwendet: damit kann ein Model S zum Beispiel innerhalb einer halben Stunde zu 80 % geladen werden; wobei diese Tesla Supercharger (wie gesagt) den eigenen Fahrer*innen vorbehalten bleiben.
Weiters gibt es auch Ladesäulen mit Combo-Stecker (CCS), der den Typ 2-Stecker mit zwei zusätzlichen Leistungskontakten um eine Schnellladefunktion ergänzt, und Wechselstrom und Gleichstrom mit bis zu 170 kW unterstützt.
Und einige Ladesäulen bieten auch „normale“ Haushalts-Steckdosen (Schuko-Steckdosen) mit einer max. Ladeleistung von 2,3 kW (230 V, 10 A), die mit einem Mode 2-Ladekabel geladen werden können.
Wer an den E-Ladestationen Ausschau nach neon-leuchtenden Preistafeln hält, den müssen wir hier (leider) enttäuschen. Denn ganz so einfach (und einheitlich) ist die Verrechnung an den Ladestationen nämlich nicht. Während die meisten Ladesäulen pro angefangener Minute (teilweise auch in Halbstundentakt) verrechnen, wird der Haushaltsstrom (also der aus der Schuko-Dose) in kWh verrechnet. Grundsätzlich aber gilt: Welchen Preis E-Autofahrer*innen an einer öffentlichen Ladestation zahlen, ist vorab eigentlich nicht feststellbar. Denn die Ladezeit hängt auch vom jeweiligen Fahrzeug sowie von externen Bedingungen ab – wie zum Beispiel dem Ladestand, der Ladekapazität, der Anschlussstärke oder auch der Außentemperatur. Ein Elektroauto lädt nämlich auch nicht immer gleich schnell.
TIPP #6: Die Abrechnung endet fast überall erst mit dem Abstecken des Ladekabels bzw. durch die Beendigung des Ladevorgangs über die APP und nicht, wenn die Batterie voll ist – damit ist Dauerparken an E-Tankstellen nicht die beste Lösung
TIPP #7: (Oder auch Trick 17 ;-)): Das E-Auto an öffentlichen Stationen immer „nur“ bis zu 80 % laden, danach verlangsamt sich nämlich der Ladevorgang (was zwar die Batterie schont, nicht aber das Geldbörserl ;-)). Vollladen dauert nämlich somit länger und bei der Minutenabrechnung steigt somit auch der Preis.
3. Die beliebtesten E-Ladestationen in der Region Wilder Kaiser
Wo?
Stellplätze
Ladesäulen
Zahlungsmöglichkeiten
SkiWelt Ellmau: Tiefgarage bei Tirol Lodge
6
6 x Typ2/22kW
Visa, Mastercard, PayPal, RFID-Karte oder App
Ellmau, Austraße 1, Nähe Feuerwehr
2
TIWAG 2 x Typ2/22kW; 2 x Schuko/2,3kW
Visa, Mastercard, PayPal, RFID-Karte oder App
Parkplatz Mitte, Birkenweg, Ellmau
2
TIWAG; 2 x Typ2/22kW; 2 x Schuko/2,3kW
Visa, Mastercard, PayPal, RFID-Karte oder App
Schnellladestation Marchstrasse, Going
1-2
TIWAG; 1x Combo Typ 2 (CCS EU) 120 kW; 1x CHAdeMO 50 kW; 1x Typ 2 Dose 22 kW
Visa, Mastercard, PayPal, RFID-Karte oder App
SkiWelt Scheffau: Oberes Parkdeck
2
2 x Schuko/2,3kW
Parken und Laden während der Liftpassgültigkeit kostenlos; Achtung: Maximalladung 5kW;
SkiWelt Söll: Bergbahn P1
2
TIWAG 2 x Typ2/22kW
Visa, Mastercard, PayPal, RFID-Karte oder App
Söll, Supermarkt SPAR
1
4 x Schuko/2,3kW
kostenlos
Söll, WIPA, Wirtschaftspark (Wald 32/8)
2
2 x Combo Typ 2 (CCS) Schnelllader
Visa, Mastercard, PayPal, RFID-Karte oder App
Söll, "Auf da Mühle" (Dorf 89)
3
3 x Tesla-Charger; davon 1x WallConnector offen für alle Fahrzeuge mit Typ2
4. Umweltfreundliche Alternativen für die Mobilität vor Ort
Dass man die Naturschönheiten hier in der Region sehr zu schätzen (und schützen) weiß, liegt an sich ja schon in der Natur der Sache. So hat man neben den vielen Lademöglichkeiten mit der „grünen Anreise“ noch ein weiteres Angebot für alle (Um-)Weltverbesserer geniert – kostenloses Shuttle zur Unterkunft und täglicher Fahrrad-Verleih inklusive. Und auch sonst ist die Vor-Ort-Mobilität am Wilden Kaiser ebenso umfangreich wie kostengünstig: KaiserJet, Wander- und Skibusse gibt’s mit der Wilder Kaiser GästeCard beispielsweise sogar umsonst. Und auch auf zwei Rädern lässt sich die Region kaiserlich auskundschaften: Ob am Fahrrad, Mountain- oder E-Bike – dem klimaschonenden Abstrampeln sind hier keine Grenzen gesetzt.
Als freie Texterin und Redakteurin schreibt „dieschreibmenschin“ lieber für andere als über sich selbst. Wer dennoch etwas über sie wissen will: Die 2-fach-Mama bringt die Dinge gern auf den Punkt (weil sie Beistriche nicht mag) und schreibt ihre Texte mit links (weil sie‘s mit rechts nicht kann). Ihre Ideen-Berge sind mindestens so hoch wie der Wilde Kaiser, der ihr täglich vom Bürofenster aus zulächelt. Und wenn Maria nicht gerade in die Tasten haut, haut sie sich gern auf ihre Yogamatte, auf’s Bike, an den See oder in die Berge ...