Allgemeiner Wegverlauf Jakobsweg Tirol
Es sind vor allem drei Jakobswege, die durch Tirol nach Westen ziehen. Selbstverständlich sind die Pilger nicht ausnahmslos auf diesen Wegen gegangen, auch heute noch machen viele einen Abstecher, oder einen kleineren oder auch größeren Umweg. Als "Jakobswege" werden diejenigen Wege bezeichnet, auf denen durch Bauten, Patrozinien, Dokumenten, usw. ein reger Pilgerstrom im Laufe der Jahrhunderte nachgewiesen wurde. Die Jakobswege haben sich natürlich im Laufe der Zeit immer wieder an politische (z.B. Krieg) und geographische (Überschwemmungen, Felsstürze, usw.) Bedingungen angepasst.
Von Norden:
Der Jakobsweg aus dem süddeutschen Raum zieht von Rosenheim nach Kufstein und dort weiter im Inntal nach Westen, durch Innsbruck und bis auf den Arlberg, wo er auf Vorarlberger Gebiet weiter nach Bludenz, Feldkirch und Liechtenstein ins Berner Oberland führt.
Von Osten:
Durch das Kärntner Drautal führt der Jakobsweg nach Lienz und weiter im Pustertal nach Innichen, Bruneck und schließlich nördlich von Brixen ins Eisacktal. Dort mündet er in den Jakobsweg, der von Süden heraufzieht.
Von Süden:
Der Jakobsweg aus Italien führt von der Salurner Klause nach Bozen und weiter nach Norden über Brixen und Sterzing ins Wipptal. Vom Brenner führt der Weg nach Norden hinunter ins Inntal, auf das er bei Innsbruck trifft.
Going liegt östlich von Ellmau am Fuß des Wilden Kaisers. Der prachtvolle Gebirgsstock hat der kleinen Gemeinde seinen Stempel aufgedrückt: Sie gehört zu den bekanntesten Schi- und Sommersportorten in den Ostalpen.
Im Zusammenhang mit dem lokalen Bergbau entstand Ende des 16. Jahrhunderts im Ortsteil Prama eine Knappensiedlung, an die noch heute einige Söllhäuser erinnern.
Eine Kirche ist in Going bereits Ende des 14. Jahrhunderts urkundlich nachgewiesen. Die heutige Pfarrkirche zum Hl. Kreuz ist ein barocker Bau von 1774.
Für durstige Pilger gibt es einen schönen Rastplatz im Zentrum des Ortes: der Dorfbrunnen, der in den sechziger Jahren errichtet wurde, und der von einer kupfernen Statue des hl. Florian beschützt wird.
In Going gibt es ein wunderbares Beispiel dafür, wie auf dem Jakobsweg Leib und Seele zueinander finden. Zugleich ist dieses Bauwerk ein deutliches Zeichen für alle, die meinen, nur durch Kasteiung des Leibes kommt man als Pilger seinem inneren Ziel näher:
die Dorfwirtskapelle. Sie wurde im 17. Jahrhundert errichtet und gehört heute zum Gasthof Dorfwirt.
Ellmau liegt westlich von St. Johann, südlich der prachtvollen Kulisse des Wilden Kaisers.
Die Pfarrkirche zum hl. Michael, bereits 1215 urkundlich erwähnt, ist in ihrer heutigen Form ein barocker Bau, der 1740 errichtet wurde.
Der heutige Bezirk Kufstein war die "Landgrafschaft im Indale", die von Bayern aus beherrscht wurde. Die reich begüterte Sippe der Rapotonen übte um die Jahrtausendwende die Grafschaftsgewalt im Inntale aus.
Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes Ellmau finden wir in einer Urkunde des Klosters Herrenchiemsee um das Jahr 1155. Darin übergibt Sigboto von Steteheim, Ministerialer des Markgrafen Engelbert von Istrien, sein Gut "in Elmouwe situm in loco Horngahe" (= in Ellmau gelegen in der Ortschaft Horngach) an das Stift Chiemsee.
Das Gebiet um Ellmau ist ein großartiges Wintersportgebiet, das auch im Sommer mit einer Vielzahl von Wanderungen in die grandiose Bergwelt lockt.
Bereits im 13.Jahrhundert dürfte an dieser Stelle eine romanische Kirche errichtet worden sein. 200 Jahre später erfolgte ein gotischer Bau mit spitzbogigen Fenstern, Gewölben und Türstöcken. Aus dieser Zeit stammen der Kirchturm und die gotische Madonnenfigur links oben im Kirchenschiff.
In der heutigen barocken Form besteht die Pfarrkirche seit dem Jahre 1756. Die Wandgemälde stammen von Matthias Kirchner aus Kitzbühel. Das Hochaltarbild wurde im Jahr 1868 von Johann Nep. Strasser gemalt. Es zeigt die beiden Kirchenpartone über Scheffau.
1980 wurde die Kirche das letzte Mal außen renoviert. 2001/02 folgte die groß angelegte Innenrenovierung. Neu angefertigt wurden dabei der Volksaltar, der Ambo und der Taufstein aus hellem italienischen Marmor, sowie der Beichtstuhl und das Hauptportal aus Holz. Besonders einladend wirken der neue Vorbau (Windfang) und der Aufgang vom Gemeindehaus.
Der Kirchenführer liegt in der Pfarrkirche Scheffau am Schriftenstand auf.
Söll liegt etwas östlich von Wörgl im Hochtal zwischen Inntal und Leukental.
Die spätbarocke Pfarrkirche wurde 1771 erbaut und ist den Heiligen Petrus und Paulus geweiht. Besonders sehenswert im "Söller Bauerndom", wie die Kirche ihrer beeindruckenden Größe wegen genannt wird, sind die großen Gemälde, die die großen Ereignisse aus dem Leben der beiden Apostel zeigen.
Söll ist ein bekannter Tourismusort, der neben den großartigen Angeboten für die Winterurlauber auch im Sommer eine Menge lohnender Angebote aufzuweisen hat. Auch (oder gerade!) für Pilger ist ein Abstecher ins "Söller Hexenwasser", einem preisgekrönten sagenhaften Themenpark, sehr zu empfehlen.