Die Bergerlebniswelten mit der ganzen Familie entdeckenReisebericht: Mit der Familie am Wilden Kaiser
von Sven Schmidt Erstellt am 18. April 2017
für Sommermenschen
für Familienmenschen
„Fährt der Zug auch schnell?“, fragt Max neugierig, als wir Samstagfrüh in den ICE in Frankfurt einsteigen. „Bestimmt 300 km/h“, versichere ich ihm. Auch Tochter Annika staunt; für Kinder mit 5 und 6 Jahren ist Zug fahren noch ein richtiges Highlight. Unsere Koffer hat der Gepäcksservice der Deutschen Bahn bereits vor zwei Tagen abgeholt. „Das ist bequemes Reisen“, freut sich meine Frau Hanna. Wir setzen uns in den Familienbereich auf die reservierten Plätze.
Andere Kinder spielen mit den Kinderbetreuern des Zugs, zu denen Max und Annika gleich hinstürmen. „Ich mag auch malen“, ist die Kleine aufgeregt und schon sind sie in guten Händen: Wir wagen uns daher alleine kurz ins Bordrestaurant und genießen gemeinsam die flotte Fahrt bis München. Dort geht’s mit dem EC nach Kufstein und mit dem Bahnhofs-Shuttle weiter nach Ellmau. Ohne Gepäck steigen wir ein, den Kids gefällt´s, weil Zug fahren ein Abenteuer ist und unser Familienurlaub gleich mit der Anreise beginnt Auf der Terrasse des Familienhotels in Ellmau gönnen wir uns erstmal das Bergpanorama. Die Kleinen springen gleich in den Pool, natürlich.
„Warum ist der Bus so gelb?“, will Annika wissen. Von Ellmau am Wilden Kaiser fahren wir mit dem Wanderbus Kaiserjet zur Bergbahn in Söll, wo es mit der Gondel zur Bergerlebniswelt Hexenwasser geht. „Sind die Hexen dort böse?“, scheint sich Max mehr als seine Schwester zu sorgen. „Nur zu schlimmen Kindern“, lacht meine Frau. „Aber das seid ihr ja nicht!“ beruhige ich die Zwei. Zwischen Teichen, Bächen und Hexenbesen verbringen wir gleichmal zwei Stunden. Im Bienentheater staunen die Kids über den Schwänzeltanz der fleißigen Insekten. „Diese Biene liefert gerade frischen Nektar“, erklärt die nette Betreuerin. „Hunger!“ protestiert Max. Nach einer kleinen Jause wandern wir weiter zum Kirschgarten und zur Hexenstiege. „Ist das das Badezimmer der Hexen?“, fragt Annika, als wir am Hexenschaffelbad vorbei zur Mühle spazieren. Auch die Hexenbetreuerin schmunzelt. Unsere Zwei gehen auf der Stöcklalm Brot backen, wir schmeißen uns auf die Almwiese, bestaunen die Kitzbüheler Alpen und suchen den Großglockner, der auch als Hexenberg bekannt ist. „Endlich Berge, endlich Urlaub“, sagt Hanna und umarmt mich. „Mama! Papa!“, stürmen sie mit duftendem Brot herbei, das wir gleich kosten. Im Hotel zurück in Ellmau fallen unsere Sprösslinge nach dem Abendessen müde und zufrieden ins Bett. Hanna und ich genießen am Balkon den Wilden Kaiser im Abendrot und haben kuschelig zweisam noch genug Zeit für uns: „Wir sind am Berg bei der Umarmung stehengeblieben“, lacht sie mir leise ins Ohr.
Auch die nächsten 4 Tage geht es in den Bergerlebniswelten des Wilden Kaisers heiter weiter: Im „Moor & more“ führt uns Moorführerin Silvana auf einem Rundweg mit Spielstationen durch das sehr seltene Bergmoor. Kobolde, Zauberer und Waldgeister treffen wir am Hartkaiser, auf den es wieder mit einer Gondel geht. Wir hissen die Segel am Jochstuben-Bergsee und erobern die Burg in der KaiserWelt hoch über Scheffau. Am letzten Tag wandern wir durch die Rehbachklamm zur Hinterschießlinger Alm, auf der unsere zwei Stadtkinder stundenlang mit Katzen und Kälbern spielen.
Fast jeden Nachmittag lassen wir an einem der Badeseen am Wilden Kaiser ausklingen oder gehen mit den Kindern noch eine kleine Runde im Tal. Selbst ohne Auto sind wir völlig mobil; mit dem Kaiserjet-Bus, der mit GästeCard gratis ist, erreichen wir im Halbstundentakt fast jeden Winkel. Überraschend: das Auto vermissen wir in dieser Woche kein einziges Mal.
Auf der Heimreise mit der Bahn sind Annika und Max von der aufregenden Erlebniswoche müde. Im ICE von München nach Frankfurt schlafen sie noch eine Runde, bevor es wieder in den Großstadtdschungel geht. Hanna und ich sind happy: Wir hatten es schön am Wilden Kaiser, den Kids hat´s gefallen und sie flüstert mir noch ins Ohr: „Wir sollten uns öfters Zeit für uns selbst nehmen...“