Hand aufs Herz: Wer hat in den vergangenen Wochen schon angefangen, sein Rad fit für die Saison zu machen? Jetzt - wo der Winter höchstens noch ein Comeback feiern wird - ist genau der richtige Zeitpunkt. Damit dabei nichts schief geht und wir Hobby-FahrradmechanikerInnen uns nicht an die falschen Teile wagen, haben wir uns bei Bikeguide Markus Hirzinger erkundigt, was dabei zu beachten ist.
„Man muss schon sehr viel Erfahrung haben um überhaupt am Bike herumzuschrauben“, gibt Markus zu bedenken. Als Inhaber der „Wilder Kaiser Bike Schule“ bzw. „GoingSport“ ist er einer der absoluten Bike-Experten in der Region.
Erster Check: Sitzt alles fest?
„Biken war für mich immer schon der ideale Ausgleichssport zum Skifahren im Winter. Im Winter Vollgas Skifahren, im Sommer Vollgas Biken“, erzählt Markus. Dabei haben ihn vor allem Downhillparcours, Trails und Waldwege gereizt, also hat er seine Leidenschaft zum technischen Biken professionalisiert und eine Ausbildung zum Bikeguide gemacht.
Und auch wenn einer seiner wichtigsten Tipps lautet, auf keinen Fall in Eigenregie an wichtigen Teilen herumzuwerkeln - eines kann man im Frühling laut Profi sehr wohl tun: Eine erste Überprüfung vornehmen. Sitzt alles fest, hört man irgendwo lockere Teile? Wie steht’s um die Bremskraft? Wie schaut’s mit dem Reifendruck aus? Und nicht ganz unwesentlich beim E-Bike: Sind die Akkus geladen? Letzteres und Luft aufpumpen machen wir natürlich selbst.
Das muss in den Bike-Rucksack
Ein weiteres To-Do vor dem Saisonstart: Der Rucksack-Check. „Ich überprüfe meinen Bike-Rucksack immer im Frühling und schaue, was fehlt und nachgerüstet werden muss“, sagt Markus. Damit das Inventar gleich überprüft werden kann, teilt er seine Packliste mit uns.
Was auf jeden Fall mit auf die Bike-Tour muss
Helm
Handschuhe
Riegel
Werkzeug
Ersatzschlauch
Handy
Buff
Pfeife
Sonnenbrille
Getränk
Radkarte
Luftpumpe
Kettenschloss
Regenjacke
Traubenzucker
Erste Hilfe Paket
Die wohl wichtigste Komponente, für die man absolute Eigenverantwortung trägt, ist die persönliche Fitness. Denn auch für die Radsaison will der Körper vorbereitet sein! Der Experte empfiehlt hierfür vor allem „Bewegung“: „Egal ob Spazieren, Wandern oder Laufen - Sport ist Sport und jede Bewegung ist sinnvoll. Dazu noch ein paar einfache Kräftigungsübungen für Rumpf, Oberkörper und die Beinmuskulatur - das wäre natürlich perfekt“, sagt Markus zum vorbereitenden Training.
Und wie brav man dabei war, sollte auch bei der Routenwahl zur ersten Ausfahrt des Jahres berücksichtigt werden: „Wichtig ist, sich nicht zu viel zuzumuten! Man muss mit einfachen Sachen anfangen. Das heißt zum Beispiel mit dem E-Mountainbike eine Runde über maximal 30 Kilometer und 500 Höhenmeter. Je nach Fitness- und Techniklevel kann man dann Länge und Schwierigkeit gemütlich steigern.“
Überforderung als Sicherheitsrisiko
Und das ist nicht nur ein gut gemeinter Ratschlag, sodass man nicht auf halber Strecke frustriert aufgeben muss - hier gehts auch um die Sicherheit. Viele würden am liebsten gleich mit einer Gebirgsüberquerung mit dem E-Mountainbike starten - das sei aber gerade am Anfang der Saison für die meisten, die bei Markus ein Rad ausleihen, zu schwer. „Rauf kommen sie alle - dank dem E-Motor. Aber sicher wieder runter?“ So mancher wäre mit der ersten Biketour in den Alpen überfordert und würde dadurch sich und andere in Gefahr bringen, warnt Bikeguide Markus.
Ab in die Bikeschule!
Denn Radfahren ist nicht Radfahren - beim Mountainbiken braucht es auf jeden Fall auch technisches Know-How. All jene, die ihres gerne ausbauen wollen, sind bei einem Kurs in Markus’ Bikeschule richtig. Willkommen sind alle Altersgruppen und Technik-Niveaus, Infos zu Kursen und Veranstaltungen am besten direkt auf der Website der Bikeschule einsehen.
Als gelernte Journalistin freut sich die ehemalige Presse-Verantwortliche der Region Wilder Kaiser immer, wenn sie einen Beitrag für unseren Blog gestalten darf. Egal ob Bergsport, Kulinarik, Politik oder Kultur – diese Frau hat zu jedem Thema tausend Fragen und stellt sie schon mal in einer Geschwindigkeit, dass ihren Gesprächspartner*innen hören und sehen vergeht. Nur gut, dass Theresa die vielen Gespräche mit interessanten Menschen aus der Region am liebsten schriftlich dokumentiert – und hier genug Platz zum Teilen hat.