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Skyrace, Marathon und Co.: Das "Lauf-Fest" in Scheffau am Wilden Kaiser

Das war der Kaiserkrone Trail 2021

von Theresa Aigner Erstellt am 02. Juli 2021

für Adrenalin Junkies für Outdoor-Begeisterte

Das wohl spektakulärste Skyrace Österreichs ist im Rahmen des „Kaiserkrone Trails“ in Scheffau über die Gipfel des Wilden Kaisers gegangen. Aber auch bei Marathon-, Speed- und Easy-Trail wurden bei bester Stimmung grandiose Zeiten erlaufen.

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Wenn die internationale Lauf-Elite eine Strecke als „einzigartig“, „unglaublich“, „einfach genial“, „atemberaubend“ oder „nie dagewesen“ bezeichnet, dann wurde definitiv etwas richtig gemacht. Die Rede ist vom Skryrace, das am 26. Juni 2021 im Rahmen des „Kaiserkrone Trails“ in Scheffau am Wilden Kaiser stattgefunden hat.

So führte die extrem anspruchsvolle Strecke, die im Herzen von Scheffau gestartet ist, zuerst hinauf aufs Sonneck, auf der Nordseite runter und rüber zur Kaindlhütte. Dann ging es über den Widauersteig wieder hinauf auf den Scheffauer, auf der Südseite runter und schließlich zurück ins Ziel nach Scheffau. Alle, die diese Wege normalerweise wandernd beschreiten (und dann wahrscheinlich als einzelne Touren und nicht am Stück), werden die gelaufenen Zeiten kaum für möglich halten: Der Schweizer Christian Mathys, Skyrace-Sieger bei den Herren, hat für die knappen 25 Kilometer und 2730 Höhenmeter 03:18:50,75 gebraucht, die Zillertalerin Stephanie Kröll, Siegerin bei den Frauen, 04:12:44,91.

So ging es jedenfalls Marcus Sappl, der als TourismusManger des Veranstaltungsortes Scheffau schon im Vorfeld sehr gespannt auf die Zeiten war, die auf seinen „Hausgipfeln“ erlaufen werden. „Ich selbst komme ja vom Klettersport und vom Bergsteigen und hätte die Zeiten, die da geschafft wurden, nicht für möglich gehalten. Ich freue mich wirklich sehr, dass wir in Scheffau Gastgeber für so ein grandioses Lauf-Event sind und gratuliere allen Teilnehmer*innen zu ihrem persönlichen Erfolg am Wilden Kaiser.“

Einmal rund um den Wilden Kaiser

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Aber auch der Marathon, der die Läufer*innen auf 56 Kilometern und 3810 Höhenmetern einmal rund um den gesamten Wilden Kaiser geführt hat, hat den Teilnehmer*innen alles abverlangt. Was die Strecke für Sie so attraktiv gemacht hat? „Die Tatsache, dass man wirklich um einen ganzen Gebirgsstock läuft – das ist schon was ganz Besonderes. Die Landschaft ist toll und die Strecke vielfältig“, sagt etwa der bei den Herren Drittplatzierte Marcus Burger aus Vorarlberg. Mit einer Zeit von 06:55:32,98 hat er sein persönliches Ziel - unter sieben Stunden zu bleiben und es unter die Top 3 zu schaffen - erreicht. Zum Vergleich: „Normale“ Wanderer*innen machen diese Runde, die eben als „Kaiserkrone“ bekannt ist, als 5-Tages-Tour mit Übernachtungen in den gemütlichen Hütten, die am Weg liegen.

Die Teilnehmer*innen des Kaiserkrone Trails haben bei den Hütten allerdings höchstens einen kurzen Zwischenstopp eingelegt – sie haben am Rennwochende als Labstationen fungiert, wo die Läufer*innen von zahlreichen freiwilligen Helfer*innen von der Landjugend Scheffau und dem Laufverein Sölllandl mit Wasser, Eletkrolytgetränk, Bananen, Melonen, Soletti, Gummibären, Salz und vielem mehr versorgt wurden. Aber nicht nur die freiwilligen Helfer*innen auf der Strecke haben die Veranstaltung zu einem einmaligen Event gemacht – auch die zahlreichen Menschen, die zum Anfeuern entlang der Strecke standen, haben zur einmaligen Stimmung und somit auch zum Erfolg der Läufer*innen beigetragen, wie auch die Skyrace-Siegerin Stephanie Kröll bestätigt: „Freude hat mir eigentlich jeder Teil der Strecke bereitet, aber vor allem die Passagen, wo Bekannte, Freunde und Zuschauer uns anfeuerten, ließen mein Herz einfach nochmals höher schlagen.“

"Strecke absoluter Traum"

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Das Resümee der Tirolerin zur Skyrace-Strecke? „Ich bestreite seit 2018 regelmäßig Skyraces und Trailruns, aber eine technisch so anspruchsvolle Strecke habe ich noch nie gesehen. Für mich persönlich war die Streckenführung ein absoluter Traum – leider hatte ich während dem Rennen nicht so viel Gelegenheit, die grandiose Landschaft und Aussicht zu genießen.“ Daher steht für die erfolgreiche Skibergsteigerin und Läuferin fest: Wann immer es ihr eng getakteter Arbeits-, Trainings- und Rennkalender zulässt, wird sie dem Wilden Kaiser wieder einen Besuch abstatten – Trainingsrunden für Skyrunner*innen gibt es ja definitiv genug.

Aber sie ist nicht die einzige, die sich am Rennwochenende in die Skyrace Strecke und den Wilden Kaiser verliebt hat und wiederkommen möchte - wenngleich für andere die Anreise doch etwas länger ist. Etwa für den japanischen Trailrunning-Star Ruy Ueda. Der Weltmeister von 2019 war auch beim Kaiserkrone Trail am Start und sein Resümee ist nicht weniger erfreulich: „Ich nehme die schönsten Erinnerungen mit nach Hause, ich habe jeden Moment des Rennens geliebt. Ich will unbedingt wiederkommen und dann auch meine Frau und Tochter mitbringen“, ließ Ruy nach dem Rennen wissen.

Dass er "endlich einmal schneller als Ruy Ueda" war, freut hingegen den Skyrace-Gewinner bei den Herren, Christian Mathys aus der Schweiz, ganz besonders. Im "echten Leben" ist Mathys eigentlich Linienpilot bei Swiss, die Corona-bedingte Kurzarbeit hat aber dazu geführt, dass er sich in dieser Saison intensiv aufs Laufen konzentrieren konnte. Welcher Streckenabschnitt ihm am meisten entgegen gekommen ist? "Die beiden technischen Downhills. Es hat mich sehr gefreut, dass ich dort die Führung übernehmen bzw. ausbauen konnte. Diese Passagen liegen mir nicht zuletzt deshalb, weil ich ursprünglich vom Orientierungslauf komme und 'unwegsames' Gelände dort Standard ist", erzählt uns Christian. Sein Resüme zur Veranstaltung: "Alle hier sind so motiviert und freundlich, die Strecke fordernd aber superschön. Das Gesamtpaket stimmt einfach!"

Bilder vom Skyrace

Regionales Essen beste Unterlage

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Aber nicht nur die Rennstrecken haben die teilnehmenden Athlet*innen vom Austragungsort am Wilden Kaiser überzeugt. So ließ uns etwa der Skyrace-Drittplazierte, der Salzburger Jakob Hermann wissen, dass ihn – als Profi-Sportler und studierten Ernährungsfachmann, leidenschaftlichen Koch und Bäcker – nicht zuletzt das gute Essen rund um den Wettbewerb begeistert hat. Ob im Tal oder auf der Hütte – vor allem die regionalen und saisonalen Produkte haben es ihm angetan. Und der Mann weiß wovon er spricht – sein Kaiserschmarren wurde schon von Haubenköchen gelobt und auch beim Kochen schreckt er nicht vorm Wettkampf zurück – so hat Jakob vor 2 Jahren bei der ZDF Küchenschlacht mitgekocht. Die Einladung zur „Küchen-Challenge“ mit den Köchen der Region Wilder Kaiser steht auf jeden Fall! Aber auch er war begeistert von der Strecke: „Sie war einfach genial – ich konnte die Strecke wirklich genießen, trotz Wettkampf. Bitte behaltet die Strecke genauso bei.“

Olympische Marathonläuferin gewinnt Speed Trail

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Wie nahe Genuss und Leid bzw. Leidensfähigkeit beim Laufen am Berg zusammenhängen, weiß auch die Speed Trail Siegerin Anna Hahner, die ja eigentlich vom (olympischen) Straßenmarathon kommt: „Mich hat die Strecke perfekt gefordert. Auf den flachen Passagen konnte ich meine Schnelligkeit ausspielen und bei den steilen Abschnitten meinen Willen und meine Leidensfähigkeit“, so die Läuferin, die nicht nur selbst Wettkämpfe bestreitet, sondern gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Lisa als „Hahnertwins“ u.a. Coaching-Programme für Läufer*innen und solche, die es noch werden wollen, anbieten. Ob sie wieder zum Wilden Kaiser kommen will? „Mein Herz sagt sofort Ja. Also stehen die Chancen gut. Es war mir ein Fest. Vielen Dank an jeden einzelnen, der das Event zu dem gemacht hat, was es war.“

Local Andi Eisenmann ist U50 Meister

Wer nun also Feuer gefangen hat und sich selbst auf den Kaiserkrone Trail 2022 (24./25. Juni) vorbereiten will, fragt entweder die Hahnertwins um professionelle Ratschläge – oder wendet sich gleich an unseren lokalen Trailrunning-Coach Andi Eisenmann, der natürlich auch am Skyrace-Start war. Er hat dabei nicht nur bei internationaler Konkurrenz den hervorragenden 23. Platz geholt, sondern sich auch zum österreichischen Skyrunning Meister in der Klasse U50 gekrönt. Sein Resümee: „Das Skyrace bei der Kaiserkrone ist sicherlich eine der schwersten Strecken in Europa. Wie anspruchsvoll es wirklich wird, haben sich wohl nur Locals vorstellen können – und ich bin mir nicht mal sicher, ob es auf so einer Strecke gut ist, wenn man weiß, was einen erwartet.“ Für ihn hat war es am Rennwochenende jedenfalls kein Nachteil: „Es war ein genialer Tag. Herzlichen Dank an Scheffau, Marcus Sappl, Thomas Bosnjak und allen Helfer*innen für ihren Einsatz um so ein Lauffest zu ermöglichen.“

Bilder von Marathon, Speed- und Easy Trail

Save the Date: Kaiserkrone 2022

Nachdem der Kaiserkrone Trail 2021 für große Begeisterung auf allen Seiten gesorgt hat und auch das internationale Teilnehmer*innen-Feld die Attraktivität der Rennstrecken bestätigt, ist klar, dass 2022 die nächste Ausgabe des Kaiserkrone Trails über die Bühne geht. Und zwar am 24. und 25. Juni 2022 in Scheffau am Wilden Kaiser. Die Anmeldung ist bereits möglich, alle Infos dazu gibt's hier.

Bilder aus dem Start- und Zielgelände

Alle Bilder: Kaiserkrone Trail/FreundDerBerge.com

Theresa Aigner

Als gelernte Journalistin freut sich die ehemalige Presse-Verantwortliche der Region Wilder Kaiser immer, wenn sie einen Beitrag für unseren Blog gestalten darf. Egal ob Bergsport, Kulinarik, Politik oder Kultur – diese Frau hat zu jedem Thema tausend Fragen und stellt sie schon mal in einer Geschwindigkeit, dass ihren Gesprächspartner*innen hören und sehen vergeht. Nur gut, dass Theresa die vielen Gespräche mit interessanten Menschen aus der Region am liebsten schriftlich dokumentiert – und hier genug Platz zum Teilen hat.

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