Das Training kann beginnenKaiserbad: Kletterhalle öffnet mit neuen Routen
von Theresa Aigner Erstellt am 17. Mai 2021
für Kraxler*innen
Nach sechs Monaten unfreiwilliger Betriebspause öffnet am 19. Mai auch das Kaiserbad - inkl. Kletterhalle - wieder seine Pforten.
Was das Klettertraining im vergangenen Winter betrifft, ist es wohl allen gleich gegangen: Wer nicht gerade eine Kletterwand oder ein Boulder-Kammerl im eigenen Haus hat, hat sich mit der Vorbereitung bzw. dem „in Form bleiben“ für den Sommer, durchaus schwer getan. Denn wie so vieles andere waren auch die Kletterhallen geschlossen. Mit der allgemeinen Öffnung am 19. Mai ändert sich das: Auch Indoor-Sportstätten dürfen wieder aufsperren. Zwar unter Auflagen, aber es geht wieder los. Und so wie sich das Wetter aktuell präsentiert, wird das Klettern in der Halle durchaus noch länger gefragt sein…
Die Kletterhalle im Kaiserbad in Ellmau ist dafür bestens vorbereitet. Bereits im Herbst 2020 wurde in der Halle umgesteckt und das bedeutet: Zahlreiche neue Routen warten seit sechs Monaten darauf, „erklettert“ zu werden. Besonderer Fokus wurde darauf gelegt, auch viele neue, einfache Routen zu verwirklichen, wie Routen-Bauer Armin Widauer und Kaiserbad-Chefin Monika Hager-Wild betonen. Damit hat man das Feedback, wonach es zu wenige einfache Routen in der Halle gibt, absolut beherzigt.
Aber: „Leichter“ ist keinesfalls mit langweilig gleichzusetzen, wie Armin – der selbst bis in die schwierigsten Grade klettert - erklärt. „Ich versuche auch die leichten Routen anspruchsvoll zu gestalten. Das bedeutet, dass man durchaus nachdenken muss bei den einzelnen Zügen, auch wenn sie nicht schwer sind. Also zum Beispiel, dass man sich öfter eindrehen muss. Ich will keine ‚Leiter‘ schrauben wo man ohne nachdenken rauf steigen kann.“ Die leichtesten Routen in der Halle sind mit 3 oder 4- bewertet, die schwierigsten mit 10.
Wer selbst keine Erfahrung mit dem Routen Bauen hat, fragt sich an dieser Stelle vielleicht, wie man eigentlich an eine neue Route herangeht. Armin erklärt es uns Schritt für Schritt: „Zuerst werden die Griffe der bisherigen Routen von den Wänden geschraubt und gereinigt. Wenn sie trocken sind, richte ich mir genau die Griffe her, die ich für eine bestimmte Schwierigkeit bzw eine bestimmte Route brauche. Da hab ich dann schon eine Idee im Kopf und weiß welche Schwierigkeit und welchen Stil ich will und schraube die Griffe an die Wand. Der letzte Schritt ist, dass ich mir einen Partner suche der mich sichert, ich klettere die Route und bewerte die Schwierigkeit.“
Dadurch, dass Armin selbst seit 20 Jahren passioniert am Klettern bzw. Bouldern ist, kann er beim Schrauben durchaus auch auf eine „Schatzkiste“ an interessanten Zügen zurückgreifen, die er eben dann in den unterschiedlichen Routen unterbringt. Wo bzw. wie er am liebsten klettert ändert sich immer wieder, aktuell ist Armin beim Bouldern und anspruchsvollen Sportklettern zuhause, „früher war ich auch viel alpin unterwegs, das ist aber aktuell nicht ganz so interessant für mich.“ Seiner langjährigen Erfahrung und Vernetzung in der Region ist auch sein Werdegang geschuldet: „Ich war einfach immer viel in der Region am Klettern, auch in der Halle und so bin ich zum Routen setzen gekommen. Das mache ich inzwischen seit 2016.“
Und während normalerweise in der Kletterhalle im Kaiserbad drei mal im Jahr umgesteckt wird, hatte die lange, unfreiwillige Betriebs-Pause zumindest den Vorteil, dass genug Zeit war um „noch mehr neue Routen“ zu setzen, wie Geschäftsführerin Martina Hager-Wild erklärt: „Wir freuen uns total, dass es jetzt endlich wieder los geht. Wir haben die Zeit super genutzt um noch mehr Routen zu setzen – darunter auch viele einfachere, sodass wirklich für jeden und jede was dabei ist. Jetzt fehlen mir nur noch die Kletterer“, so die Geschäftsführerin voller Vorfreude im Gespräch zwei Tage vor der Eröffnung am 19. Mai. Und dass die kommen werden steht außer Frage – nach sechs langen Monaten ohne Kletterhalle, juckt es schon viele in den Fingern.
Was die aktuellen Regeln betrifft, ist es aktuell so, dass maximal 10 Kletterer*innen gleichzeitig in die Halle dürfen. Im Eingangsbereich und in der Umkleide gilt FFP2-Maskenpflicht, in der Halle nicht. Wer sich gerne vorab informieren möchte, ob die 10 Plätze schon belegt sind, ruft am besten einfach kurz im Kaiserbad an um sich danach zu erkundigen. Wie überall wird auch im Kaiserbad eine Registrierungspflicht gelten, dazu wird ein QR Code zur Verfügung gestellt. Es gibt aber auch die Möglichkeit sich schriftlich zu registrieren. Mehr Infos unter findet ihr auf der Website vom Kaiserbad.