SICHER Radfahren

Tipps und Hinweise für Ihre Sicherheit beim Radfahren

Die Sicherheit steht neben dem Erlebnis beim Radfahren an oberster Stelle. Grundlagen sind die Einhaltung wichtiger Verhaltensregeln sowie eine akkurate Tourenplanung und eine adäquate Ausrüstung.

Als Gesundheits- und Natursport bietet Radfahren große Chancen für Fitness, Erlebnis und Gemeinschaft. Die folgenden Empfehlungen der alpinen Vereine dienen dazu, Rad- und Mountain-biketouren sicherer, naturverträglich und konfliktfrei zu gestalten.

10 Empfehlungen für Ihre Fahrrad- oder Bike-Tour

1. Gesund auf's Rad

Radfahren und Mountainbiken ist Ausdauersport. Die positiven Belastungsreize für Herz, Kreislauf und Muskulatur setzen Gesundheit und eine realistische Selbsteinschätzung voraus. Vermeiden Sie Zeitdruck und steigern Sie Intensität und Länge Ihrer Touren langsam.

Eine falsche Dosierung von Kraft und Kondition erhöht das Unfallrisiko und dämpft den Spaß am Mountainbike-Sport. Bei fehlender Fitness, nach Krankheit oder im fortgeschrittenen Alter hilft Ihnen eine sportärztliche Untersuchung, die eigenen Belastungsgrenzen besser einzuschätzen. Und nicht zu vergessen: Gute Fitness durch regelmäßigen Ausdauer- und Kraftsport erhöht auch den Genussfaktor erheblich.

2. Sorgfältig planen

Fachliteratur, Karten, Internet und Experten sind wertvolle Hilfsmittel bei der Wahl einer Biketour, die Ihrer Fitness und Ihrem Können entspricht. Touren immer auf die Gruppe, den Wetterbericht und die aktuellen Verhältnisse abstimmen. Achtung Alleingänger: Bereits kleine Zwischenfälle können zu ernsten Notlagen führen.

Beachten Sie die Wettervorhersage, da Regen, Kälte aber auch Hitze das Unfallrisiko erhöhen. Die Angabe der (fahr)technischen Schwierigkeit ist beim Bergradfahren nicht standardisiert, fangen Sie somit im unbekannten Terrain dementsprechend gemütlich an, um noch Reserven für Überraschungen zu haben. Wenn Sie in der Gruppe unterwegs sind, müssen alle Fahrer konditionell und technisch den Anforderungen der Tour gewachsen sein, um Überforderungen zu vermeiden.

Tourenplanung

  • Tourenziel dem eigenen Können und Kondition sowie den aktuellen Verhältnissen passend ausgewählt? (ehrliche Selbsteinschätzung – physische und psychische Voraussetzungen)
  • Verhältnisse vor Ort gecheckt?
  • Zeitplanung! Frühzeitig aufbrechen – die Gewittergefahr steigt im Hochsommer ab Mittag rasant an; frühzeitige Dämmerung im Herbst!
  • Richtige Ausrüstungswahl!
  • Wetterprognose eingeholt und aktuelle Wetterverhältnisse beachten!
  • Unfall- und Bergekostenversicherung abgeschlossen? Notfall-App der Bergrettung Tirol auf dem Smartphone installiert und getestet?

3. Nur geeignete Wege befahren

Fahren Sie nicht querfeldein, um Erosionsschäden zu vermeiden. Benützen Sie nur geeignete Straßen und offizielle Radwege und respektieren Sie lokale Sperrungen und Regelungen, um Konflikte mit Grundeigentümern, Wegehaltern und anderen Naturnutzern vorzubeugen.

Bitte beachten: Das Fahren im Wald (einschließlich der Forststraßen und sonstigen Waldwege) ist grundsätzlich verboten. Erlaubt ist es nur dann, wenn die Zustimmung der Wald- bzw. Forststraßen-Eigentümer vorliegt. Eine Zustimmung zum Fahren mit Fahrrädern oder Mountainbikes im Wald für die Allgemeinheit ist an der Beschilderung erkennbar.

Abkürzungen und Abstecher abseits von Wegen sind verboten und absolut „uncool”, da sie unseren Erlebnisraum Natur zerstören.

4. Checken Sie Ihr Bike

Kontrollieren Sie vor jeder Fahrt Bremsen, Luftdruck, den festen Sitz der Räder, Federung und Schaltung Ihres Bikes. Den technisch einwandfreien Zustand sichert die jährliche Wartung durch den Fachbetrieb. Achten Sie auf eine gesundheitsschonende Sitzposition.

5. Vollständige Ausrüstung

Wärmende Kleidung, Regen- und Windschutz, Reparaturset und Erste-Hilfe-Paket gehören in den Rucksack, ebenso Mobiltelefon (Euro-Notruf 112), Licht und ausreichend Essen und Trinken. Handschuhe und Brille schützen Ihre Hände und Augen. Karte oder GPS sind wertvolle Orientierungshilfen.

Checkliste Ausrüstung

  • Fahrradhelm
  • bequeme Radbekleidung
  • Wechselkleidung
  • Wind-/Regenschutz
  • Radhandschuhe
  • Brille
  • evtl. Rucksack mit Trinkflasche und Verpflegung
  • Erste-Hilfe-Ausrüstung
  • evtl. Service-/Reparaturkit
  • Radkarte, Tourenbeschreibung und Informationsmaterial (GPX-Track)
  • Ausweis, Versicherungskarte, Bargeld

Was ist im Notfall zu tun?
Notruf wählen

140 - Alpinnotruf (Bergrettung)
112 - Europäischer Notruf
133 - Polizei
144 - Rettung

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6. Immer mit Helm

Bergauf und bergab, immer mit Helm! Im Falle eines Sturzes oder einer Kollision kann ein Helm Kopfverletzungen verhindern oder sogar Ihr Leben retten. Protektoren können vor Verletzungen schützen.
Achten Sie auf einen guten Sitz des Helms und überprüfen Sie vor jeder Fahrt, ob er geschlossen ist. Rückenprotektoren zur Vermeidung von Wirbelsäulenverletzungen sind in modernen Bike-Rucksäcken meist schon integriert. Für technisch anspruchsvollere Trails empfiehlt es sich auch Knie- und Ellenbogenschützer zu tragen. Bedenken Sie, dass Sie bei der Abfahrt auf Forstwegen mit dem Rad oft schneller unterwegs sind, als mit einem PKW - jedoch ohne Gurt und Airbag!

7. Fußgänger haben Vorrang

Nehmen Sie Rücksicht auf Fußgänger, indem Sie Ihr Kommen frühzeitig ankündigen und das Tempo reduzieren. Halten Sie nötigenfalls an. Ein freundlicher Gruß fördert die Akzeptanz. Fahren Sie in kleinen Bike-Gruppen und meiden Sie von Wanderern stark frequentierte Wege. Begegnen Sie Anderen höflich und respektvoll - eine kurze Info, wie viele nach Ihnen noch kommen und ein “Danke!“ sind besonders gut für Ihr Karma.

8. Tempo kontrollieren

© Georg Sojer

Passen Sie Ihre Geschwindigkeit der jeweiligen Situation an. Fahren Sie aufmerksam und bremsbereit, da jederzeit mit unerwarteten Hindernissen zu rechnen ist. Fahr- und Bremstechnik lernen Sie in Mountainbike-Kursen. Fußgänger und Tiere bewegen sich langsamer als Sie, fahren Sie daher immer auf Sicht. Bedenken Sie, dass auf losen, schottrigen Böden der Bremsweg länger und der Bremsvorgang schwieriger ist, als Sie denken.

9. Hinterlassen Sie keine Spuren

Durch kontrolliertes Bremsen, sodass die Räder nicht blockieren, verhindern Sie Bodenerosion und Wegeschäden. Nehmen Sie Ihren Abfall mit und vermeiden Sie Lärm. Gefühlvolles Bremsen ist natürlich auch sicherheitsrelevant. Die richtige Fahr- und wegschonende Bremstechnik vermitteln Experten in Mountainbike-Kursen. Den eigenen Abfall einzupacken ist selbstverständlich, den Abfall von anderen mit ins Tal zu nehmen besonders vorbildlich.

Hunde
Bitte benutzen Sie die Gassi-Sackerl entlang der Radwege, um eine Verschmutzung der Weideflächen und der Natur zu vermeiden. Helfen Sie mit die Landschaft sauber zu halten. Um Probleme mit Fußgängern zu vermeiden – bitte Hunde an die Leine nehmen!

10. Rücksicht auf Tiere

Die Dämmerungsphase ist für Wildtiere die Zeit der Nahrungsaufnahme. Fahren Sie daher bei Tageslicht, um Störungen zu vermeiden. Näheren Sie sich Tieren im Schritttempo und schließen Sie Weidezäune nach der Durchfahrt. Vermeiden Sie schnelle und hastige Bewegungen. Verhalten Sie sich im Wald ruhig und machen Sie keinen unnötigen Lärm.

Naturschutz
Naturschutz

Gemeinsam für die Natur am Wilden Kaiser

Wir setzen uns ein, um die wertvolle Naturlandschaft am Wilden Kaiser zu schützen, pflegen und zu erhalten.

Welche Maßnahmen wir ergreifen und welche Verhaltensregeln im Umgang mit der Natur eingehalten werden müssen, finden Sie auf dieser Seite.

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Fahrtechnik-Parcour: Söller Bike Saloon

Im Söller Bike Saloon hat man die Möglichkeit sich perfekt auf das freie Gelände vorzubereiten. Der Pumptrack und die zwei Einsteigertrails helfen dabei die Technik zu verbessern und die Fahrsicherheit zu erhöhen. Der Eintritt ist kostenlos.

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Schwierigkeitsklassifizierung

© TVB Wilder Kaiser

Blaue Strecke - leicht
Grundsätzlich familienfreundlicher, meist auch mit normalen Fahrrädern befahrbarer Radwanderweg oder MTB-Route mit überwiegend guter Fahrbahndecke (Feinschotterung oder Asphalt und vergleichbare Decken). Steigungen und Gefälle kaum über 5%, auf kurzen Strecken maximal 15%. Wechsel von Steigung und Gefälle. Überwiegend KFZ-verkehrsfreie bzw. KFZ-verkehrsarme Wege. Es treten in der Regel keine besonderen Gefahrenbereiche auf oder auf diese wird gegebenenfalls durch besondere Kennzeichnung (z.B. Beschilderung) hingewiesen. Da einige Wegeabschnitte auch als land- und forstwirtschaftliche Wirtschaftswege genutzt werden, ist in derartigen Wegabschnitten mit Behinderungen aus dem Wirtschaftsverkehr (z.B.: LKW, Traktoren, abgestellte Fahrzeuge, verschmutzte Fahrbahn, usw.) zu rechnen. Im Einzelfall können Absperrungen der Strecke aus betrieblichen Erfordernissen notwendig sein. Auf Grund des alpinen Geländes können auch nicht gekennzeichnete Gefahrenstellen in Folge von Naturereignissen auftreten.

© TVB Wilder Kaiser

Rote Strecke - mittelschwierig
Erfordert sportliches Radfahrkönnen und besonders defensives Fahrverhalten. Mountainbikeausrüstung wird empfohlen. Steigung und Gefälle zwischen 5% und 12%, auf kurzen Strecken bis maximal 17%. Es treten unübersichtliche, kurvenreiche Streckenabschnitte auf. Mit KFZ-Verkehr, der die gesamte Wegbreite beansprucht, muss gerechnet werden.
Die Wegausstattung, unter anderem die Fahrbahnbeschaffenheit, Entwässerungseinrichtungen (z.B. Wasserspulen), Absperrvorrichtungen (z.B. Schranken), die Sicherheitseinrichtungen (z.B. fehlende Geländer und Zäune) und Hinweise auf Gefahrenstellen, ist ausschließlich auf Wirtschaftsverkehr mit Traktoren und LKW ausgerichtet. Derartige Einrichtungen können an sich bereits Gefahrenstellen für Radfahrer darstellen. Es ist mit Absperrungen der Strecke aus betrieblichen Erfordernissen (z.B. Holzschlägerung und -transport), im Wegbereich lagernden Gütern, Betriebsmitteln und abgestellten Maschinen und Gefahrenstellen infolge von Naturereignissen jederzeit zu rechnen. An die Weganlage anschließendes Steilgelände ist ungesichert.

© TVB Wilder Kaiser

Schwarze Strecke - schwierig
Anspruchsvolle MTB-Strecke mit zahlreichen Gefahrenmomenten, die die Maximalsteigung der roten Strecke übersteigt und deren Streckencharakteristik noch schwieriger ist. MTB-Ausrüstung ist obligatorisch. Situationsangepasstes vorausschauendes Fahren ist erforderlich.

Radleitsysteme

Alle offiziellen Radwege und Mountainbike-Strecken sind nach Vorgaben des Landes Tirol ausgeschildert. Folgende Schilder weisen Ihnen auf den offiziellen Radwegen und MTB-Routen (breiten Forststraßen, Alm u. Güterwegen) den richtigen Weg und helfen bei der Orientierung. Die Einschätzung einer gefahrlosen Befahrung liegt einzig in der Eigenverantwortung und im Ermessen jedes Einzelnen!

Die Radwege und Genussradrunden im Tal sind mit grünen Schildern gekennzeichnet. Die offiziellen Mountainbike-Strecken werden mit dunkelblauen Schildern ausgewiesen.

Was ist im Notfall zu tun?
Was ist im Notfall zu tun?

Die Sicherheit im Gebirge ist das A und O in den Bergen. Immer wieder werden Bergsportler von einem plötzlich entstehenden Gewitter oder sonstigen Naturgewalten überrascht oder verletzen sich und stehen spontan vor der Frage: "Wie lautet die Alpine Notrufnummer?“

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Heute

28.04.2024

8 °C

  • Tal
  • 10 km/h
  • 11° Berg
  • 0 %

Morgen

28.04.2024

21 °C

  • Tal
  • 10 km/h
  • 15° Berg
  • 0 %

Übermorgen

29.04.2024

22 °C

  • Tal
  • 5 km/h
  • 16° Berg
  • 5 %

30.04.2024

30.04.2024

25 °C

  • Tal
  • 10 km/h
  • 19° Berg
  • 0 %
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Bitte beachten Sie, dass die bereitgestellten Informationen zur Sicherheit am Berg ausschließlich Empfehlungen des Tourismusverbandes Wilder Kaiser sind. Alle Angaben ohne Gewähr sowie Änderungen vorbehalten.

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