Gottesdienste:
Samstag: 19:00
Sonntag: 10:00
Die Pfarrkirche Söll hat 3 Vorgängerinnen. Bereits um das Jahr 700 dürfte in der in ds. 8. Jahrhundert zurückreichenden Urpfarre Söll eine Kirche entstanden sein.
Im Jahre 1361, so berichtet eine Urkunde des Bischofs Friedrich von Chiemsee, wurde eine "neue", wohl gotische Kirche eingeweiht, da die "alte" romanische, zu klein geworden war. Von dieser gotischen Kirche sind heute nur noch das Portal beim Gasthof Feldwebel und eine Madonna beim Unterfaisten erhalten. Die heutige Rokokokirche wurde in den Jahren 1765 bis 1768 von heimischen Künstlern erbaut. Sind in der jüngsten Vergangenheit eine ganze Anzahl großer Häuser im Dorf entstanden, so übertrifft die Pfarrkirche diese doch immer noch an Größe und Schönheit.
Die klaren, für eine Rokokokirche ungewöhnlich wenig gegliederten Linien des Äußeren lassen nicht ahnen, welche Pracht sich im Innern dem Schauenden auftut. Besonders gilt das für die Decke, deren Gemälde Szenen aus dem Leben der Apostelfürsten "Petrus und Paulus" darstellen. Einzigartig hat der Maler Christoph Anton Mayr es verstanden, die Einheitlichkeit der gesamten Deckenkomposition trotz der zahlreichen dargestellten Szenen zu wahren. Neben der um diese Zeit üblichen Stukkaturmalerei fallen aber noch zahlreiche andere Details auf, wie z. B. die Bildhauerarbeiten am Hochaltar. Besondere Ausdruckskraft haben hier Maria in der Krönungsszene ganz oben, sowie die beiden links und rechts des Tabernakels knienden Engel.
Wer sich mehr als 5 Minuten zur Betrachtung Zeit nimmt, erkennt in allen Einzelheiten den hohen Stand der heimischen Kunst dieser Zeit. Nicht umsonst wird unsere Kirche als einer der "Bauerndome" im Tiroler Unterland bezeichnet.